Zur Strafe - Kein Essen!
"Bekomme ich jetzt kein Essen, weil ich so etwas Böses gemacht habe?"
"Hä?" Was für eine merkwürdige Idee: In diesem Haus hat noch nie einer kein Essen bekommen, weil er etwas so Böses gemacht hat. Verwundert schau ich mir meinen kleinen Kerl an und frage mich, woher er diese Idee überhaupt hat.
Er ist immer noch sichtlich erschrocken über das Unheil, das er gerade angerichtet hat. Begeistert hat er zusammen mit seinem großen Bruder StarWars Bilder mit Wasserfarben gepinselt. Ein dutzend riesiger Gemälde liege auf dem Esstisch. Als er aufräumen soll, ist ihm der ganze Kasten mit seinen 24 Farben auf den Boden geklatscht. Farbspritzer überall und unter dem Farbkasten ist ein immens großes Gematsche.
"Oh, nein, etwas ganz Schlimmes ist passiert!" entfährt es ihm entsetzt und verzweifelt versucht er zunächst selber die Farbnäpfchen einzusammeln und das Unheil irgendwie wegzumachen. Gelingt ihm nicht wirklich, seine Hände sehen furchtbar aus. Ich schicke ihn zum Waschbecken und mit einem Lappen und flinken Griffen habe ich alles schnell bereinigt. War halb so schlimm wie es aussah.
Als alles wieder in Ordnung ist, stellt er diese Frage.
Was muss in seinem kleinen Köpfchen in diesem Moment vorgegangen sein? Bin ich so ein Drache, dass er noch auf ein ausstehendes Donnerwetter wartet? Oder ist es für ihn selber so schlimm gewesen, etwas falsch zu machen?
Ich weiß es bis jetzt noch nicht so genau. Aber aufgefallen ist mir, dass es bei uns zu Hause noch nie drastische Strafen gab. Es gibt kein Süßigkeitenverbot, kein Fernsehverbot, kein Stubenarrest. Hatten wir bislang alles nicht nötig. Und ein Kind ohne Abendessen ins Bett schicken, wenn es denn Hunger hat, das bring ich nicht über das Herz.
Bin ich zu nachgiebig? An manchen Stellen vielleicht, aber auf der anderen Seite haben wir bislang vieles mit Reden und Verhandeln hinbekommen, so dass ich derartige Sanktionen nicht aussprechen musste. Es funktionierte mehr auf diese Weise:
"Du möchest gerne Süßes? Kerl, du hast schlecht zu Mittag gegessen, iss bitte erst einen Apfel, dann darfst du Schokolade haben."
"Du willst PS 2 spielen? Überleg dir bitte, was dir wichtig ist. Wenn du jetzt Playstation spielst, gibt's heute Abend kein Spongebob."
"Großer, du gammelst rum, das geht von deiner Spielzeit hinterher ab. Mach bitte zuerst deine Hausaufgaben - zügig - , ich möchte, dass du viel freie Zeit am Stück zum Spielen hast."
Ein Kind bestrafen ist mir wirklich fremd. Es gibt klare Regeln, die ich erkläre und an die sie sich halten müssen. Bei Nicht-Einhaltung kann ich sehr schimpfen - aber das letzte Mal ist auch schon Ewigkeiten her:
Der Kleine hat mit seinem Fahrrad mal eigenständig seinen Horizont erweitert und ist über die imaginäre Grenze hinausgefahren. Als er endlich wieder auftauchte, habe ich gezetert und die Drohung ausgesprochen, dass er, wenn er sich nicht an diese Regel hält, sein Fahrrad abgeben muss, aber er durfte danach weiterfahren - und ausgebüxt ist er auch nicht mehr.
Was ich erwarte sind Fehlergeständnisse, Entschuldigungen und wenn möglich Wiedergutmachungen. Aber das Essen verbieten, nein, das kann ich wirklich nicht.
"Hä?" Was für eine merkwürdige Idee: In diesem Haus hat noch nie einer kein Essen bekommen, weil er etwas so Böses gemacht hat. Verwundert schau ich mir meinen kleinen Kerl an und frage mich, woher er diese Idee überhaupt hat.
Er ist immer noch sichtlich erschrocken über das Unheil, das er gerade angerichtet hat. Begeistert hat er zusammen mit seinem großen Bruder StarWars Bilder mit Wasserfarben gepinselt. Ein dutzend riesiger Gemälde liege auf dem Esstisch. Als er aufräumen soll, ist ihm der ganze Kasten mit seinen 24 Farben auf den Boden geklatscht. Farbspritzer überall und unter dem Farbkasten ist ein immens großes Gematsche.
"Oh, nein, etwas ganz Schlimmes ist passiert!" entfährt es ihm entsetzt und verzweifelt versucht er zunächst selber die Farbnäpfchen einzusammeln und das Unheil irgendwie wegzumachen. Gelingt ihm nicht wirklich, seine Hände sehen furchtbar aus. Ich schicke ihn zum Waschbecken und mit einem Lappen und flinken Griffen habe ich alles schnell bereinigt. War halb so schlimm wie es aussah.
Als alles wieder in Ordnung ist, stellt er diese Frage.
Was muss in seinem kleinen Köpfchen in diesem Moment vorgegangen sein? Bin ich so ein Drache, dass er noch auf ein ausstehendes Donnerwetter wartet? Oder ist es für ihn selber so schlimm gewesen, etwas falsch zu machen?
Ich weiß es bis jetzt noch nicht so genau. Aber aufgefallen ist mir, dass es bei uns zu Hause noch nie drastische Strafen gab. Es gibt kein Süßigkeitenverbot, kein Fernsehverbot, kein Stubenarrest. Hatten wir bislang alles nicht nötig. Und ein Kind ohne Abendessen ins Bett schicken, wenn es denn Hunger hat, das bring ich nicht über das Herz.
Bin ich zu nachgiebig? An manchen Stellen vielleicht, aber auf der anderen Seite haben wir bislang vieles mit Reden und Verhandeln hinbekommen, so dass ich derartige Sanktionen nicht aussprechen musste. Es funktionierte mehr auf diese Weise:
"Du möchest gerne Süßes? Kerl, du hast schlecht zu Mittag gegessen, iss bitte erst einen Apfel, dann darfst du Schokolade haben."
"Du willst PS 2 spielen? Überleg dir bitte, was dir wichtig ist. Wenn du jetzt Playstation spielst, gibt's heute Abend kein Spongebob."
"Großer, du gammelst rum, das geht von deiner Spielzeit hinterher ab. Mach bitte zuerst deine Hausaufgaben - zügig - , ich möchte, dass du viel freie Zeit am Stück zum Spielen hast."
Ein Kind bestrafen ist mir wirklich fremd. Es gibt klare Regeln, die ich erkläre und an die sie sich halten müssen. Bei Nicht-Einhaltung kann ich sehr schimpfen - aber das letzte Mal ist auch schon Ewigkeiten her:
Der Kleine hat mit seinem Fahrrad mal eigenständig seinen Horizont erweitert und ist über die imaginäre Grenze hinausgefahren. Als er endlich wieder auftauchte, habe ich gezetert und die Drohung ausgesprochen, dass er, wenn er sich nicht an diese Regel hält, sein Fahrrad abgeben muss, aber er durfte danach weiterfahren - und ausgebüxt ist er auch nicht mehr.
Was ich erwarte sind Fehlergeständnisse, Entschuldigungen und wenn möglich Wiedergutmachungen. Aber das Essen verbieten, nein, das kann ich wirklich nicht.
momente - 31. Mär, 18:33
3 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks