Das Recht der Eltern auf Erziehung
momente - 10. Okt, 22:16
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Mirtana - 10. Okt, 22:22
Weil man in Deutschland immer noch an das heilige Bild der "idealen Familie" glaubt? An dem nicht gerüttelt werden darf und es gilt als "ungehörig", sich einzumischen, aktiv zu werden, hinzusehen - denn es sind ja deren Probleme, da hat man sich rauszuhalten. Oder Angst aktiv zu werden? Gleichgültigkeit? Die Frage habe ich mir vor einiger Zeit gestellt, dabei ist der Text "Tabu" entstanden ...
momente - 10. Okt, 22:30
Deinen Text kenne ich, liebe Mirtana.
Ich habe Kinder, deren Eltern an einem Methadon-Projekt teilnehmen, kennen gelernt. Und diese wunderbaren Mädchen waren dank der Eltern vollkommen durchgeknallt. Es mag auch andere Beispiele geben, aber ich finde das echt schrecklich, wie lange Kinder bei ihren Eltern manchmal bleiben müssen bis das JA es endlich für nötig hält sie da raus zu nehmen. Kinder haben ein Recht auf Eltern. Ja. Aber die müssen auch fähig sein, ihre eigenen Süchte, Belange, Bedürfnisse, zurückzustellen.
*ich bin so wütend, dass ich kaum geradeaus formulieren kann.*
Ich habe Kinder, deren Eltern an einem Methadon-Projekt teilnehmen, kennen gelernt. Und diese wunderbaren Mädchen waren dank der Eltern vollkommen durchgeknallt. Es mag auch andere Beispiele geben, aber ich finde das echt schrecklich, wie lange Kinder bei ihren Eltern manchmal bleiben müssen bis das JA es endlich für nötig hält sie da raus zu nehmen. Kinder haben ein Recht auf Eltern. Ja. Aber die müssen auch fähig sein, ihre eigenen Süchte, Belange, Bedürfnisse, zurückzustellen.
*ich bin so wütend, dass ich kaum geradeaus formulieren kann.*
Mirtana - 10. Okt, 22:36
Ich kann Dich beziehungsweise Deine Wut verstehen. Und über das Jugendamt müssen wir hier nicht diskutieren - ich denke, die Storys werden sich ähneln. So traurig das auch ist ... Man sollte meinen, das Jugendamt sei zum Schutz der Kinder da. Wenn es das ist, warum versagt es dann so oft? Wo sind die Nachbarn, Freunde, Bekannte, Familie die Alarm schlagen, daß in der Familie etwas nicht stimmt und die den Mut haben, denen vom Jugendamt aufs Dach zu steigen?
momente - 10. Okt, 22:41
Weißt du was ich denke: Ich glaube, wenn wir Erwachsenen die zarten Kinderstimmen etwas ernster und gewichtiger nehmen würden, dann würde das JA auch anders reagieren. So sind dort aber die mündigen Menschen, die lautstark poltern und die Kleinen, die Schwachen werden nicht gehört.
Oh ja, ich hoffe, ich dass ich mir niemals vorwerfen muss, dass ich ein kleines Kind überhört habe.
Oh ja, ich hoffe, ich dass ich mir niemals vorwerfen muss, dass ich ein kleines Kind überhört habe.
Phonixfeuerseele - 10. Okt, 23:07
Oh ja, es ist zum Kotzen! Ich stimme Mrtana absolut zu, in dem, was sie sagt. Die Leute schauen weg, der Staat und die dafür zuständigen Ämter schauen weg, es könnte ja passieren, dass der Gedanke aufkommt, unser Familiensystem wäre doch nicht so perfekt, wie es vorgibt zu sein.
Das ist typisch staatliche Heuchelei! Ich erinnere mich nur an das Beispiel mit der Quote der Arbeitslosen, bei der keiner etwas davon zu sagen wagt, wenn sie um was weiß ich wie viele Prozentpunkte ansteigt, aber sofort ein wahnsinniges Tamtam darum gemacht wird, wenn sie um 0,2% sinkt... Und es gab eine Zeit, in der war das genau andersrum!
Ich will eigentlich nur sagen, dass zuständige Behörden komischerweise immer wegsehen, wenn so was ansteht. Stattdessen nehmen sie liebenden Müttern die Kinder weg, weil sie einen nicht belegbaren Verdacht haben und kümmern sich um Dinge, die weitaus unwichtiger sind. Wie oft hört man denn, dass Kinder ins Heim gesteckt wurden, nach ihrer Mutter schreien, die Mutter nen Nervenzusammenbruch erleidet, das Jugendamt aber nicht bereit ist, auf die drängenden Fragen von Familie und eventuell auch Reportern einzugehen? Schlimm genug. Und wärend Kinder überflüssigerweise in Heime gesteckt werden, müssen irgendwo Kinder, die diese Hilfe dringend nötig hätten, sterben. Und wieder will niemand etwas gehört oder gesehen haben.
Das macht mich so wütend!
traurige Grüße,
Mel
Das ist typisch staatliche Heuchelei! Ich erinnere mich nur an das Beispiel mit der Quote der Arbeitslosen, bei der keiner etwas davon zu sagen wagt, wenn sie um was weiß ich wie viele Prozentpunkte ansteigt, aber sofort ein wahnsinniges Tamtam darum gemacht wird, wenn sie um 0,2% sinkt... Und es gab eine Zeit, in der war das genau andersrum!
Ich will eigentlich nur sagen, dass zuständige Behörden komischerweise immer wegsehen, wenn so was ansteht. Stattdessen nehmen sie liebenden Müttern die Kinder weg, weil sie einen nicht belegbaren Verdacht haben und kümmern sich um Dinge, die weitaus unwichtiger sind. Wie oft hört man denn, dass Kinder ins Heim gesteckt wurden, nach ihrer Mutter schreien, die Mutter nen Nervenzusammenbruch erleidet, das Jugendamt aber nicht bereit ist, auf die drängenden Fragen von Familie und eventuell auch Reportern einzugehen? Schlimm genug. Und wärend Kinder überflüssigerweise in Heime gesteckt werden, müssen irgendwo Kinder, die diese Hilfe dringend nötig hätten, sterben. Und wieder will niemand etwas gehört oder gesehen haben.
Das macht mich so wütend!
traurige Grüße,
Mel
Wintermond (Gast) - 11. Okt, 08:30
Gleichgültigkeit
Ich habe gestern zwei mir unbekannten Frauen zugehört. Die eine sagte, dass ihr Nachbar ja wieder zurück sei und mehr trinke den je. Soviele Flaschen müsse die Frau täglich wegbringen.
"Jaja. Und ich glaube er schlägt sie wieder, letztens schrie sie abens so lange, dass ich die TV News lauter stellen musste. "
?!
Die andere sagte, das sei halt so, diese Ausländer....
Dann gingen sie.
Und ich blieb verstört zurück und fragte mich: Wars das ?
Ist es das, die Gleichgültigkeit der Anonymität die solche Auswüchse macht ? 'Ich' zuerst und dann lange niemand.
Dann las ich heute dein posting und ich erinnerte mich wieder an die Geschichte gestern, die Parallelen.
"Jaja. Und ich glaube er schlägt sie wieder, letztens schrie sie abens so lange, dass ich die TV News lauter stellen musste. "
?!
Die andere sagte, das sei halt so, diese Ausländer....
Dann gingen sie.
Und ich blieb verstört zurück und fragte mich: Wars das ?
Ist es das, die Gleichgültigkeit der Anonymität die solche Auswüchse macht ? 'Ich' zuerst und dann lange niemand.
Dann las ich heute dein posting und ich erinnerte mich wieder an die Geschichte gestern, die Parallelen.
momente - 11. Okt, 14:40
Ich frage mich manchmal, ob es nicht so ein typisch deutsches Ding ist, dass wir uns nicht trauen in die Privatspähre des anderen einzudringen. Man stellt keine intimen Fragen, auch nicht indirekt, ob Hilfe nötig wäre. Man bleibt auf höflicher Distanz.
Ist es Gleichgültigkeit- nicht immer. Ich glaube auch oft eher der fehlende Mut. Und wie schon oben erwähnt, ich hoffe, dass ich mir niemals vorwerfen muss, dass ich nicht reagiert habe.
Ist es Gleichgültigkeit- nicht immer. Ich glaube auch oft eher der fehlende Mut. Und wie schon oben erwähnt, ich hoffe, dass ich mir niemals vorwerfen muss, dass ich nicht reagiert habe.
Wintermond (Gast) - 11. Okt, 18:51
Ich glaube...
...das was du meinst, und ich auch, nennt sich Zivilcourage.
Angst davor haben...Vor was? Sich blosszustellen oder wirklich in eine Intimsphäre einzugreifen ?
>>ich hoffe, dass ich mir niemals vorwerfen muss, dass ich nicht reagiert habe.
<<
DAS kann ich so stehen lassen. Weil es beruhigt. Schade nur dass jene Leute die das angeht, hier nicht mitlesen.
Angst davor haben...Vor was? Sich blosszustellen oder wirklich in eine Intimsphäre einzugreifen ?
>>ich hoffe, dass ich mir niemals vorwerfen muss, dass ich nicht reagiert habe.
<<
DAS kann ich so stehen lassen. Weil es beruhigt. Schade nur dass jene Leute die das angeht, hier nicht mitlesen.
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