Allein im Bett
Neugierig schaue ich ihr nach als sie durch die Tür entschwindet. Durch das Fenster kann ich sehen, wie sie sich mit sorgenvoller Miene mit jemanden am Handy unterhält. Aufgeregt ist sie, gestikuliert viel mit den Händen. Dann stellt sie es aus und kommt durch die Tür wieder zu mir. Ihr Mimikspiel wirkt belastet. Sie holt einmal tief Luft.
"Was ist los?" frag ich sie.
"Hach, Josy kommt heute nacht zu mir. Sie hat wieder Bronchitis und bekommt keine Luft. Und da sie nachts sowieso Angst hat, wenn sie allein daheim ist, kommt sie mit ihrer Luftnot überhaupt nicht mehr parat. Deswegen habe ich ihr angeboten, dass sie bei mir übernachten kann. ... Jetzt kommt dieses laut schnarchende Wesen zu mir - und ich hatte mich so auf einen ruhigen Abend gefreut, ganz allein für mich. Ich hab' eigentlich keinen Bock d'rauf, aber ich kann sie doch nicht allein lassen."
Josy ist um die Fünfzig, lebt allein, getrennt vom Mann.
"Sie" ist meine Kollegin, Mitte Vierzig, macht gerade selber einen Scheidungskrieg mit, der schlimmer als jeder Rosenkrieg überhaupt ist, arbeitet sich 'nen Wolf in zwei Jobs um ihren Lebensstandard zu erhalten, kämpft und bangt um ihren Jüngsten, der beim Ex ist und hatte in den letzten zwei Jahren eine Woche Urlaub. Sie kann wirklich jede freie Minute allein gebrauchen.
In diesem Augenblick gewinnt sie an unglaublicher Größe in meinen Augen. Was für eine Freundin! Gibt so viel, wenn sie gebraucht wird!
Und gleichzeitig stelle ich mir die Situation vor , ohne den Liebsten an meiner Seite in meinem Bett zu sein, mich hundeelend zu fühlen. Da ist keiner der sich liebevoll um mich bemüht, mir die Hand hält und über den Kopf streichelt und im schlimmsten Fall für mich den Notarzt ruft.
Gott, wie hab' ich's gut.
"Was ist los?" frag ich sie.
"Hach, Josy kommt heute nacht zu mir. Sie hat wieder Bronchitis und bekommt keine Luft. Und da sie nachts sowieso Angst hat, wenn sie allein daheim ist, kommt sie mit ihrer Luftnot überhaupt nicht mehr parat. Deswegen habe ich ihr angeboten, dass sie bei mir übernachten kann. ... Jetzt kommt dieses laut schnarchende Wesen zu mir - und ich hatte mich so auf einen ruhigen Abend gefreut, ganz allein für mich. Ich hab' eigentlich keinen Bock d'rauf, aber ich kann sie doch nicht allein lassen."
Josy ist um die Fünfzig, lebt allein, getrennt vom Mann.
"Sie" ist meine Kollegin, Mitte Vierzig, macht gerade selber einen Scheidungskrieg mit, der schlimmer als jeder Rosenkrieg überhaupt ist, arbeitet sich 'nen Wolf in zwei Jobs um ihren Lebensstandard zu erhalten, kämpft und bangt um ihren Jüngsten, der beim Ex ist und hatte in den letzten zwei Jahren eine Woche Urlaub. Sie kann wirklich jede freie Minute allein gebrauchen.
In diesem Augenblick gewinnt sie an unglaublicher Größe in meinen Augen. Was für eine Freundin! Gibt so viel, wenn sie gebraucht wird!
Und gleichzeitig stelle ich mir die Situation vor , ohne den Liebsten an meiner Seite in meinem Bett zu sein, mich hundeelend zu fühlen. Da ist keiner der sich liebevoll um mich bemüht, mir die Hand hält und über den Kopf streichelt und im schlimmsten Fall für mich den Notarzt ruft.
Gott, wie hab' ich's gut.
momente - 9. Aug, 21:16
3 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Lilli2412 - 10. Aug, 19:47
Hmjah, dem letzten Absatz nach zu schließen hast du's wohl gut ;)
momente - 10. Aug, 22:39
oh ja, aber manchmal verliert man aus den Augen, dass auch das Alltägliche etwas ganz Kostbares ist.
cappuccina - 11. Aug, 05:58
Selber ausprobiert- kein Vergleich!
Männer sind früher oder später weg- eine gute Freundin hat Frau fürs ganze Leben!
Trackback URL:
https://momente.twoday-test.net/stories/4151585/modTrackback