15
Aug
2006

Freio

"Eins, zwei, drei, ich komme!" und die wilde Hetzjagd beginnt. Der Fänger treibt seine Beute voran. Das Opfer gibt sein Bestes, nimmt die Beine in die Hand und entkommt.

Für eine Weile.

Und dann nähert er sich wieder, der Jäger. Blitzschnell verfolgt er in einer rasanten Geschwindigkeit seine Beute. Der Hascher, er eilt heran, seine Opfer im Visier, da bleibt dem Gejagten nur ein Ausweg: "FREIO."

Freio. Eine Stelle, ein Ort, die vorher gemeinschaftlich festgelegt wurde und zur absoluten Ruhezone erklärt wurde. Keiner darf hier angreifen. Das Jagen findet abrupt ein Ende. Die Geschwindigkeit ist direkt aus dem Spiel genommen. Der Jäger muss sich neu orientieren und der Gejagte kann wie durch einen Hinterausgang entwischen.

Freio. Fixpunkt im Alltag. Klardefinierte Ruhezone. Haltestelle.


Gibt's ein "Freio" auch für dich?

14
Aug
2006

"Du bist verheiratet?"

"Du bist verheiratet?"
"Du hast Kinder?"
"Und - du bist glücklich?"

flüstert er mit leiser Stimme in mein Ohr. "Ja, das bin ich," antworte ich ebenfalls und bemühe mich um Festigkeit in meiner Stimme. Verdammt noch mal, bin ich froh, dass ich viel Alkohol vertrage, ich weiß nicht wie ich sonst diese Situation überstanden hätte. Er ist sehr nett, fast ein wenig zu lieb - ich finde ja immer ein Mann muss ein klein wenig Arsch sein. Wir hatten uns wirklich gut unterhalten, viele Gemeinsamkeiten entdeckt und uns mit offenen Ohren und weitem Herz gelauscht. Nun sitzen wir hier auf der Couch, alleine, und er fragt diese drei Fragen und fügt hinzu: "Ich hoffe, dass du nicht schlecht über mich denkst, aber ich habe diese Fantasie."
Es ist eine prickelnde Stimmung, gute Lounge-Musik im Hintergrund, wir halten ein wohlmundendes Getränk in den Händen und wahrscheinlich hätte jeder Mann und jede Frau auf dieser Welt diese Fantasie in diesem Moment.
Er hat mich nicht geküsst, er hat mich noch nicht einmal in den Arm genommen, Berührungen waren nur flüchtig. Es gibt da diese Grenze und er hat sie bislang nicht überschritten, er würde sie auch nicht überschreiten, so lange bis ich es ihm erlaube.
Ich habe es ihm nicht erlaubt.

Aber es ist schon verrückt. Diese Begebenheit lässt mich zur Zeit nicht wirklich los. Es ist nicht, dass ich ihn begehre, dass ich bereue, mich nicht doch auf ihn eingelassen zu haben, - er ist wirklich nicht mein Typ - und ich weiß heute mehr noch als vor ein paar Tagen, wohin ich gehöre, nein, es ist viel mehr die Tatsache, dass seit nun etlichen Jahren er neben meinem Mann der Erste war, der mir unmissverständlich zu verstehen gab, dass er mich in diesem Augenblick begehrte, und ich würde behaupten, das er mich in jenem Moment mit Leidenschaft wollte.
Und - es tut verdammt gut, zu wissen, dass man noch sexuell attraktiv für andere Männer neben dem Liebsten an der Seite ist.
Viele haben mir immer wieder versichert ich wäre hübsch und attraktiv, aber einer verheirateten Frau, sagt Mann nicht, dass er sie begehrt.

Es gibt da eine eine unsichtbare Grenze
und wahrscheinlich ist es gut so, dass wir uns an sie halten.

10
Aug
2006

Schnapp-Fotos

Ich habe immer ein etwas zwiespältiges Verhältnis zu Fotos. Ich schaue mir gerne schöne Fotografien an, lass mich beeindrucken von den Grazien, die sich dort reckeln und den Männern, die ihre Muskeln spielen lassen, weiß aber sehr wohl, dass viel getrickst wird und längst nicht alles so wunderbar makellos ist wie abgebildet.
Ich persönlich favorisiere doch eher diese schnellen Fotos; einfach eine Momentaufnahme aus dem Leben, so wie es ist. Leider schneide ich in der Regel dabei nicht so gut ab, weil ich immer meinen Mund so komisch verziehe. Deswegen gibt es von mir auch nicht so viele Fotografien, hoffe ich.

Nun hat sich bei uns im Haus eine neue Sucht breit gemacht. Der Große besitzt die gleiche Digikamera wie ich und hat's voll drauf. Der kleine achtjährige Pimpf macht Fotos - einfach so -, die mich in ihrer Wirkung sehr beeindrucken, weil sie widerspiegeln wie er das Leben sieht - und der Junge hat ein Händchen dafür.
Von ihm aufgeschnappte Augenblicke: Der Freund beim Rumblödeln, der Bruder, wenn er Faxen macht, der Papa, aufrecht und stark und eine dummdreinschauende Mutter. Egal.
Will sagen, eben gerade habe ich die gespeicherten Bilder auf meiner Kamera durchgeschaut, die manchesmal in andere Hände gelangte, und ich freue mich, dass ich auf meine kleine Tour am Wochende Fotos meiner Lieben mitnehmen kann, Bilder so lebendig, dass ich die Herren alle drei gleichzeitig schnappen und knutschen könnte.

Flaschenrücknahmeautomaten

Diese Dinger funktionieren nie. Ständig biepen sie blöd rum, sind blockiert und verweigern ihren Dienst.

Darum will ich ihn wieder zurück,
diesen Mann in seiner kleinen Bude im Getränkeladen, der mich freundlich anlächelt, die Kisten aus dem Wagen hieft und mir ein kleines handgekritzeltes Zettelchen in die Hand drückt.

9
Aug
2006

Die Pille

Frau bekommt die Pille nur auf Rezept. Dumm, wenn sie es nicht rechtzeitig schafft vor Periodenende zum Frauenarzt zu gehen und ein neues Rezept zu beschaffen. Dann ist sie angewiesen auf einen kooperativen Apotheker, der ihr eine Drei-Monats-Packung verkauft und ihr den Pillenvorrat für einen Monat in die Hand drückt und darauf wartet, dass sie dann demnächst mit dem Rezept in der Hand erscheint.

Heute funktionierte dieser Deal nicht, weil - wie mir die Apothekerin flüsternd erzählte - der Amtsapotheker im Haus sei. Ich soll bitte morgen wieder kommen, sprach sie leise weiter.
So weit kein Problem.

Aber warum bekommen Frauen die Pille nur auf Rezept? Kann damit wirklich so viel Mist gemacht werden?
Cocktails aus Kopfschmerztabletten und Hustensaft haben aus meiner Sicht eine viel verheerendere Wirkung.
Oder gibt es die Pille nur auf Rezept, damit wir Frauen artig jedes halbe Jahr einmal zum Frauenarzt gehen?

8
Aug
2006

Tretmühle

Tja, ab morgen früh wird wieder heftig getreten. Die Kinder werden von mir aus dem Bett getreten. Sie treten den Gang unter die Dusche an. Ich gebe ihnen einen heftigen Tritt aus dem Haus und trete selber in die Pedale. Dann lasse ich mich selber ein bisschen treten, trete wiederum in die Pedale und während die Kinder den Heimweg antreten. Zuhause treten wir dann ein wenig auf einander herum, haben uns aber dennoch ganz fürchterlich lieb und hoffen, dass am nächsten Morgen die Tritte nicht mehr ganz so schwerfällig und weh tun.
Und irgendwann ist die Mühle dann so in Schwung gekommen und läuft fast von ganz alleine, dass wir gar nicht mehr merken
wie wir treten und treten und treten...

Home is there your bed is.

Da befindest du dich, geschützt von deinen vertrauten vier Wänden, in deinem Schlafzimmer, hast dein eigenes Dach über den Kopf und genießt deinen Rückzugsort, dein höchst persönliches, intimes Reich. Du fühlst dich wohl, sehr wohl.
Die vertraute Matratze stärkt deinen Rücken. Es gibt keine Spalte, in die du rutschen könntest, stattdessen ist es deine riesige Spiellandschaft. Du liegst da, alle viere von dir gestreckt, spürst deine Beine, deinen Rücken, deine Arme, deinen Kopf.
Es ist deine Decke, die dich wärmt und die nach dir riecht. Sie hüllt dich ein und kuschelt dich. Hier stimmt einfach alles. Nichts stört, alles ist bestens und keiner kann dich beobachten. Du bist geschützt und lebst. Du genießt dich und den liebsten Menschen an deiner Seite.
Du lässt alle Gefühle raus, bist geradezu animalisch und verhältst dich wie eine Sau. Und dann, dann fällst du zurück in die Laken, liegst vollkommen entspannt im Bett - und stellst fest, dass das Fenster sperrangelweit offen steht. ...

6
Aug
2006

Die Wahrheit ins Gesicht

Männer können die Wahrheit eindeutig besser ertragen als Frauen.
Vor einiger Zeit stellte ich gegenüber einer Bekannten besorgt fest, dass sie ziemlich müde und geschafft aussieht. Darauf schaut sie mich zickig an und meint nur trocken: "Bin ich aber nicht."

Frauen wollen nur die schönen und netten Komplimente hören. "Du siehst aber gut aus. Wahnsinn, was du in der letzten Zeit aus dir gemacht hast." Und Frau geht beschwingt durch den Tag. Stellt man jedoch fest, dass sie überarbeitet aussieht, läuft sie direkt in die Toilette, tupft sich frisches Wasser ins Gesicht, kontrolliert das Make-Up und zieht den Lippenstift nach.

Männer reagieren vollkommen anders. Ich mußte heute kräftig schmunzeln als ein Bekannter meinem Liebsten gegenüber bemerkte, er hätte - wie er selber auch - in der letzten Zeit zugelegt. Beide machen Witze über sich, lachen herzlich und gut is'. (Das Eis zum Dessert hat sich der Mann an meiner Seite dennoch verkniffen.)

Warum reagieren beide Geschlechter so unterschiedlich?
Männer verfolgen heute genauso ein Schönheitsideal wie Frauen, wollen attraktiv und gepflegt erscheinen, und das beinhaltet auch eine gute Figur.
Aber ich habe nicht den Eindruck, dass sie für Ewigkeiten Minderwertigkeitskomplexe mit sich herumschleppen, wenn ihnen einer die "schwer wiegende" Wahrheit ins Gesicht sagt.

Etwas von dieser männlichen Leichtigkeit, das tät uns Weibern richtig gut.

Männerbäuche

Männer ziert dieser dezente Bauchansatz.
Ich rede hier nicht von einer dick aufgeblähten Bierwampe.
Nein, ich meine diesen kleinen, feinen Vaterbauch.
Den mag ich gern. ;>

5
Aug
2006

Losgelöst

Es ist schon verrückt, wie man über viele Tage hinweg alle Sorgen und Nöte schlicht vergessen kann.

Unbeschwert leben. In den Moment hinein.
Nur da sein und genießen.
Sich berauschen lassen von dem Neuen und Unbekannten.


Um so heftiger trifft mich von jetzt auf gleich die Realität
und die Bodenhaftung ist fast stärker als jeder Magnetismus.
Sie hält fest und lässt die Gedanken nicht mehr fliegen und schweifen,
mal hier hin und dort.

Nur ein klein wenig von dieser Schwerelosigkeit hinüber retten in den Alltag,

das möchte ich heute Abend.

4
Aug
2006

Zehn kleine Reiseweisheiten

1. Der Blick auf das Meer kann alles verändern.

2. Mit dem Wind, nicht gegen den Wind ausschütteln!

3. Bikinihöschen immer auswaschen, denn Sand im Slip macht wund.

4. Es empfiehlt sich immer eine dicke Tube Bepanthen im Koffer zu haben. Die heilt alles.

5. Aller afrikanischer Schmuck muss erst gebadet werden, bis er in seinem natürlichen Farbe erscheint.

6. Im Urlaub schmeckt Bier selbst aus Dosen.

7. Mit Kindern nur in Länder reisen, in denen es Pommes, Cola und Schokoladeneis gibt. Sonst verhungern sie.

8. Zuviel Speck macht hässliche Pickel.

9. Stimmt das Essen, freut sich der Mann.

10. Halte dich gut mit deinen Feinden, denn die Welt ist definitiv ein Dorf.

Dornfinger

Uuaah. Das ist genau das richtige für mich!

Komm mir bloß nicht in die Finger. Kleine.
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