9
Nov
2006

"Der ist mehr wert als Gold..."

"...der ist unbezahlbar."

Mein Großer sitzt mir gegenüber am Mittagstisch. Er wirkt geschafft, müde, aber auch zufrieden. Wie immer frage ich ihn, was er denn heute gemacht hat, und glücklicherweise gehört er zu der Sorte Sohn, die gerne berichtet.

"Heute in der Pause wollte Octay mich angreifen."
"Warum das denn?"
"Einfach so. Ich laufe da lang, dummdidumm, und er sagt, ich stände ihm im Weg. Darauf habe ich gesagt, ich kann lang laufen, wo ich will. Und dann wollte er mich treten."
"NA Holla. Einfach so?"
"Und Leon hat das gesehen, ist dazwischen gegangen und hat gerufen: "Lass meinen Freund in Ruhe." und hat dem Octay gedroht. Der wiederum wollte mir noch einmal ein Paar reinhauen und Leon hat nur gerufen, "Lauf schnell rein." Da bin ich weggelaufen zu Frau F. und die hat gesagt ich soll zu Pausenaufsicht gehen....."
"Leon ist klasse."
"Ja, der ist mehr wert als Gold. Der ist unbezahlbar."



Dieser Leon ist ein Pfundskerl. Wenn man weiß, dass der eigene Sohn so einen tollen Freund hat, das macht glücklich. Ich freu mich von Herzen für meinen Großen.

Naschen Verboten!

Outing am Mittag:

Ich bin ein Topfgucker und Vortester.
Muss ich ja auch, schließlich bin ich die gute Seele in der Küche.
Nur gerade bin ich für meine zwanghafte Probiersüchtigkeit auf's härteste bestraft worden:
Die Bolognese auf meiner Zunge war so heiß, dass ich mich schnell ihrer entledigen wollte. Dummerweise war der Schluckreflex ausgeprägter als der Spuckreflex. Mich quälen nun weiße Quaddeln auf den Mandeln.

Tja, Naschen tut nich immer jut.

8
Nov
2006

Meck-meck

Heute Abend bin ich Ziege.

7
Nov
2006

Grenzen ziehen

Samstagabend in einer Bar:
Ich treffe auf altbekannte Gesichter und mir vollkommen unbekannte.
Man erhebt sich, begrüßt sich. Die mir bekannten Menschen grüße ich gerne mit Handschlag, Umarmung, Küsschen links, Küsschen rechts; den Neuen hingegen reiche ich nur meine Hand, mehr nicht, stelle mich aber freundlich mit Namen vor. Ich spüre die leichte Irritation bei meinem Gegenüber, aber ich mag einfach nicht jedem gerne meine Wange hinhalten. Warum auch? Warum sollte ich so viel Nähe zu Menschen zulassen, mit denen ich vorher wirklich noch nie ein Wort gewechselt habe. Ich stehe zu meiner Grenze.

Nähe. Mir wurde oft gesagt, dass ich distanziert wirke, uninteressiert an meinem Gesprächspartner. Ich glaube nicht, dass das so stimmt. Aber ich denke, man kann mir im Gesicht ablesen, wenn ich ungeduldig werde und eigentlich kein Interesse an dem Gespräch habe. Mich verstellen kann ich nicht. Da bin ich leider zu authentisch.

Nähe. Ich habe eine Kollegin, die das vollkommene Gegenteil von mir ist. Sie nimmt jeden in die Arme, jeder wird gedrückt, ob er das nun will oder nicht. Als sie neu bei uns anfing, wirkte sie auf mich vollkommen distanzlos, und darum distanzierte mich erst recht von ihr, was sie wiederum spürte. Wir führten daraufhin ein klärendes Gespräch und nun arbeiten wir nicht mehr auf Distanz.

Grenzen ziehen. Ich bin bekennende "Nacktschläferin", aber ich habe ein Problem damit, wenn einer meiner Söhne in mein Bett am Samstag morgen krabbelt und aus Spaß mich an meinen erogenen Zonen berührt. Ich habe ihnen erklärt, dass Po und Brüste dem Papa vorbehalten sind. Da haben ihre Finger nix zu suchen, auch nicht aus Jux (punkt)
Hingegen soll es Mütter geben, die sich zu ihrem nackten Jungen ins Bett legen und mit ihm einfach nur erzählen. Ich finde das nicht nur merkwürdig, sondern vor allem nicht richtig, schließlich ist es die private Zone und Intimsphäre des Sohnes. Jedes Berühren oder Nähern meinerseits des nackten Körpers meines Sohnes setzt für mich sein Einverständnis voraus, so frage ich denn auch, ob ich mir z.B. seinen Po ansehen darf, wenn es aus wirklich medizinischen Gründen (Juckreiz etc.) notwendig ist.
Es gibt aber auch Väter, die den nackten Bauch ihrer zwölfjährigen Tochter massieren, wenn sie gerade unter Bauchschmerzen leidet. Ich halte das für nicht notwendig.
Manche Omas finden es ganz toll von ihren Enkelkindern auf die Wange zur Begrüßung oder Verabschiedung geküsst zu werden. Ich kenne eine Oma, die wollte dem Jungen das "anerziehen". Ich habe ihren Wunsch vernommen und bin innerlich fast aus der Haut gesprungen. Küssen kann man nicht erziehen. Küssen ist eine Geste, die von Herzen kommt. Wie viel mehr wiegt da doch ein Juchzer eines kleinen Jungen, der sich freut, dass der Opa wieder da ist?

Grenzen ziehen und zu den Grenzen stehen, das ist unwahrscheinlich schwer, weil man oft einen Menschen abwehrt, der es zunächst offensichtlich gar nicht böse meint. Im Gegenteil: Oft hat er ein gut gemeintes Ansinnen. Ob es wirklich gut tut, muss ich aber für mich selber entscheiden.

"Bis hierhin und nicht weiter!" So lernen es die Kinder.
"Bis hierhin und nicht weiter!" Das sollten auch Erwachsene sagen.

"Bist du denn blöd?"

Ich laufe durch ein Schulhaus. Über den Flur. Durch das Treppenhaus. Vorbei an einigen Klassenräumen. Bunte, selbstgemalte Kinderbilder hängen an den Wänden, ab und zu ein paar Fotografien mit Kinderportraits. Es ist ruhig. Hinter allen Türen wird emsig gearbeitet. Manchmal dringt ganz leises Stimmengemurmel nach draußen.
Auf einmal wird es hinter einer Tür lauter. "Ja, bist du denn blöd?" keift eine erwachsene Frau. "Kannst du denn gar nichts? Noch nicht einmal 5 Zentimeter abmessen? Was soll ich denn mit dir machen?"

Und ich sehe ihn im Geiste vor mir: Einen kleinen, vielleicht neun Jahre alten Jungen, der hektische rote Flecken im Gesicht bekommt. Alle Kinder aus der Klasse starren ihn an. Manche erschreckt, weil die Lehrerin so gebrüllt hat, andere belustigt. Und er, er hockt da nur auf seinem Stuhl. Der Kopf sackt zwischen die Schultern. Er schaut nicht mehr auf, blickt nur stumpf auf sein Heft. Ein dicker Kloß steckt in seinem Hals. Nur nicht heulen, denkt er. Nur nicht heulen, die anderen sollen nicht sehen, dass ich heule.

6
Nov
2006

"Richtig charmant, Frau M."

Kürzlich, bei einem äußerst geselligen Abend.

Ich treffe sie wieder, seit nun fast einem halben Jahr das erste Mal.
Sie ist Tänzerin und war schon immer beneidenswert schlank (Größe 34). Und heute sieht sie noch viel besser aus als früher:

Die blonden langen Haare wirken kräftig, voll, glänzend. Die sonst kantigen Wangen sind leicht rosa und weich, die Ringe unter den Augen vollkommen verschwunden. Ja, ihr geht es besser als vor einem Jahr, so erzählt sie freudestrahlend. Sie macht eine Jobpause, und mit ihrem neuen Lover läuft's extrem gut. Sie waren gerade drei Wochen in Thailand.
Mein Blick fällt auf ihre Taille. Sie sieht wunderbar weiblich aus. Zwischen Bluse und Hüfthose zeigt sie ihre wunderschöne braune Haut. Manchmal blitzt der Bauchnabel hervor. Sie wirkt verändert, wirklich zum Positiven verändert.
Dann entdecke ich die kleine Kugel die ihren Bauch nach außen wölbt. Holla, ob die Gute Nachwuchs erwartet? Ich trau, mich noch nicht sie zu fragen, sie wird die gute Nachricht wohl selber verkünden.
Immer wieder streift mein Blick ihre Hüfte, ihren Po und ihren Bauch. Ja, sie ist irgendwie anders. Wir holen uns beide ein Kölsch aus der Küche.
Zeit für traute Zweisamkeit unter Frauen.

"Mir geht es so gut im Moment. Viel zu gut, ich habe in den letzten vier Monaten acht Kilo zu genommen. Und das passiert ausgerechnet mir, ich habe noch nie so viel gewogen wie jetzt."

"Und ich dachte schon, du wärst schwanger."

"Na prost, ... Scheiße, Mann ... Sieht man das echt so deutlich ?... Boah, und DAS aus deinem Mund."

*ups.*

5
Nov
2006

Begräbnis

Meine alten, lang gepflegten Träume wegzuwerfen ist mir schier unmöglich.

Ich kann das Alte nicht einfach loslassen, weil mein Herz so sehr daran hängt. Unter die Erde bringen und vergessen, was perpektivenlos erscheint - das tut verdammt weh, weil es doch eben lange Zeit die Perspektive gewesen ist, die Orientierung. Ein Ziel.
Es machte meine Wertigkeit aus, ich sah und sehe hier noch heute meine Stärke. Ich weiß, dass mein Herz hier schlägt.
Ich mag kaum gegen meine innere Vorliebe, meine Leidenschaft ankämpfen und habe den Eindruck, ich nehme mir selber weg, was mir wichtig ist.

Den Traum begraben ist wie aus einem Luftballon die Luft rauszulassen. Was übrig bleibt ist eine unansehnliche Plastikhülle, die in die Mülltonne gehört.

4
Nov
2006

Etat ade.

Was für einen Sinn macht es ein Haushaltsbuch zu führen, außer das man hinterher schwarz auf weiß belegt hat, dass das Leben stetig und unaufhaltsam immer teurer wird?

3
Nov
2006

Flüchtigkeitsfehler

können mich rasend machen.
Wie schafft es dieser Kerl "hässlich" und "scheußlich, Lieblingsklettergerüst und Skelett richtig zu schreiben, nur das Monster wird zu einem Moster.

*Irgendwann werde ich noch zum Tier.grrrr.*


Obwohl ... ich kann mich noch sehr gut an zwei herrliche Schreibfehler meinerseits in einer Oberstufenklausur im Fach Deutsch erinnern:

"Kafka sterilisierte und karakierte seine Hauptdarsteller..."

Der Lehrer hatte noch bei der Rückgabe der Klausur ein mega breites Grinsen im Gesicht.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt...

Tolles Motto, aber leider nicht meins:

Bitte nur die kleinen Schritte für mich, diese kleinen Trippelschrittchen, bei den jeder Schritt zurück auf altbewährten Boden landet.
Ich fürchte die Großen, weil ich so schlecht abschätzen kann, ob der Grund mich hält - und ich setze auf Sicherheit.
Wackelig darf es auf keinen Fall sein, nein ich wünsche mir einen dreifachen Boden, damit ich nicht in ein tiefes Loch stürze. Ein Geländer ist hervorragend, rechts und links, direkt in Griffweite, damit ich ja nicht zur Seite wegbreche. Sicherheit.

Doch das sind vorgegebene Wege, die schon andere gegangen sind. Wege nach Plan, wenig spektakulär. Eigentlich langweilig. Und langweilig sein ist wie mittelmäßig sein .... und ich hasse das Mittelmaß.

Abwägen, absichern, ablehnen, denn
Vorsicht ist besser als Nachsicht,

aber wer wenig einsetzt kann auch wenig gewinnen.


"I`m a looser, baby,..." ., please don't kill me.

30
Okt
2006

Peter, Ida und Minimum

Heute war der große Tag: Das versprochene Buch für die kleinen Herren.


Die Reaktionen der Kerle:

Der Große zum Kleinen: "Komm jetzt, Mama liest uns ein SEX-Buch vor."
*Genau. Wir lesen jetzt die Kamasutra-Ausgabe für Kinder. Hoffentlich hat das keiner gehört.*


...Lesung in der Abendämmerung, gemütlich auf der Couch ...


Der Kleine *entgeistert* bei der Beschreibung der Hoden: "Meinen die das jetzt in echt?"
*Hmmmm, vielleicht solltest du einfach mal ... aber das wirst du schon selber herausfinden.*

Der Große, nach dem wir die Seite mit dem "Akt" angeschaut hatten: "So das reicht mir jetzt."
*Mir auch.* ;>


Es ist schön zu beobachten, wie Kinder selber bestimmen, wieviel sie verarbeiten können. Für heute hat die Information gereicht. Ich bin gespannt auf die nächste Frage.
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