21
Dez
2006

Kindermund tut Wahrheit kund.

Auf der Autofahrt.
Der Kleine Kerl macht sich auf der Rückbank so seine Gedanken:

"Ich weiß was. Die Arbeit von Mamas ist sehr anstrengend."

"So, ist sie das?"

"Ja, immer müssen die kochen, auch wenn die gar nicht kochen wollen, die Cola einschütten, den Kindern die Playstation erlauben. Das ist sehr anstrengend."

"hmmm."


*Kann es sein, dass in meinem Haus heute ein kleiner Kinder-Verwöhntag statt gefunden hat?*

20
Dez
2006

Kinder auf dem Friedhof

Sollte ich meine Kinder mit auf den Friedhof zur Beerdigung ihres Ur-Opas mitnehmen oder sollte ich es besser lassen?

Opa hat seine Urenkelchen geliebt, er würde sich wahrscheinlich auch darüber freuen, wenn sie sich von ihm verabschieden wollen.

Aber wie reagieren meine Jungs darauf, wenn dieser Sarg in die Erde gelassen wird, die anderen werfen Blumen drauf und gehen einfach weg?
Wie verhalten sich die alten Freunde und Bekannten, werden meine Jungs von den Emotionen der anderen zu sehr mitgerissen?
Und Opa hat eigentlich auch nichts mehr davon, wenn sie an seinem Grab stehen.

Ich bin hin - und hergerissen.
Im Moment tendiere ich zu "Nicht-Mitnehmen".

Auf der anderen Seite finde ich es sehr schade, dass dieses Thema in unserer Gesellschaft so tabuisiert wird.
Besteht nicht auch an so einer Stelle die Möglichkeit im familiären Rahmen, Kinder ganz zwanglos und auf natürliche Weise an das Thema Tod heranzuführen?


Edit I: Ich habe heute morgen die Kleinen Kerle gefragt, ob sie mitkommen wollen. Der Große wollte unbedingt, auch nach dem ich ihm noch einmal erzählt habe, was passieren wird und das wahrscheinlich einige weinen werden. Ich finden diesen Knaben unglaublich.

Edit II: Es wird immer besser. Meine Mutter hat eben angerufen und mir mitgeteilt, dass sie ein Cafe mit Spielplatz draußen für die Nachfeier gefunden hat. Sie will auf jeden Fall, dass alle Ur-Enkel daran teilnehmen. Finde ich schön.

Edit III: Meine Schwester und ich, wir haben unsere Kinder mitgenommen. So haben an der Beerdigung fünf Kindern im Alter von vier bis neun Jahre teilgenommen. Wir haben den Kleinen vorher genau erklärt, was passiert - sie haben währenddessen auch leise Fragen gestellt und sich auf ihre Weise wunderbar verhalten. Ich glaube, Opa hat sich daran gefreut, dass seine Ur-Enkelchen sich von ihm verabschiedet haben.

Mann, Mann, Mann

Langsam aber sicher erlebe ich in diesem Jahr meinen Weihnachts-Super-Gau:

Noch drei Tage die Möglichkeit für den liebsten Mann an meiner Seite ein Weihnachtsgeschenk zu kaufen,
und ich finde nix was ihm gerecht wird - oder ich bin zu kritisch.

Ich sehe mich mittlerweile morgen zwischen den Menschenmassen in Köln, zwei kleine Männer an der Hand, immer voller Sorge sie irgendwo zu verlieren, während ich verzweifelt DAS Geschenk suche.
So knapp war es schon lange nicht mehr.
*Vielleicht sollte ich die Kerle irgendwo an der Schildergasse anbinden, dann bin ich schneller und gebe weniger Geld für Eis und Pommes aus.*

19
Dez
2006

In der Dämmerung

Du hast die Dämmerung gewählt, als der Tag uns verlies und es Nacht werden wollte.

Die Nacht war nie so deins, das Dunkel mochtest du nicht.
Du selbst warst ein Licht - mit deinem Humor, mit deiner Liebe und deinem nie wankenden Glauben.

Diesen Tag heute, den hast du noch einmal gelebt:

Deine Lieben waren bei dir,
haben noch einmal deine Hände gehalten,
mit dir geredet.
Du hast sie gehört.
So warst du angefüllt vom Tag.

Als die Dämmerung durch das Fenster kroch,
die Dunkelheit sich breit machen wollte,
bist du lieber losgezogen in eine andere Welt.


Ich werde dich für immer in liebevoller Erinnerung behalten, Opa.

18
Dez
2006

Haltestangen

ER kommt von einer Dienstsreise nach Hause.

SIE fällt ihm überglücklich um den Hals.

ER umfängt ihre Taille.

SIE schmiegt sich an seinen Hals.

ER legt seine Hände auf die Haut ihrer nackten Hüften.

SIE drückt ihn noch mehr an sich.

ER greift ihr ins Fleisch - und: "Gute Haltestangen."



Freundlicher kann mann DAS doch nicht sagen, oder? *grmpf*

17
Dez
2006

Nicht kleckern, sondern klotzen!

war ein Lieblingsmotto meiner Schwiegermama.
Lieber den Klinkerkram für längere Zeit links liegen lassen und sich dann etwas richtig Gutes und vielleicht auch Teures leisten, das dann im (freien) Raum wirken kann.
Der Nippes landet eh nur irgendwann in der Mülltonne.

Recht hat sie, die Schwiegermama, denn
erstens wirken so kleine Raritäten klasse und
zweitens ist weniger einfacher zu putzen.


Sagte ich schon, dass ich nicht so gerne putze?

Das lederne Herz

Es war einmall ein Herz. Das glänzte in einem wunderschönen hellen rot. Es war sehr warm und sehr weich. Innen pochte es regelmäßig und stark.

Da kam einer vorbei, betrachtete das Herz und fühlte sich von ihm angezogen. Er suchte gerne seine Nähe, labte sich an seiner Farbe und an seiner Wärme. Doch dann wurde er unachtsam und piekste es mit einer feiner spitzen Nadel. Das Herz erschrak, zuckte zusammen und weinte vor Schmerz und von seinem Lebenssaft floß etwas durch diesen feinen Einstich hinaus. "Die Zeit wird die Wunde heilen." sagte sich das Herz und so lies es die Wunde in Ruhe, verband sie nicht sonderlich, sondern schaute nur manchmal ein wenig argwöhnisch auf den kleinen Einstich.
Seine Gestalt war immer noch schön. Es glänzte immer noch in dem warmen Rot und sein Herz pochte immer noch stark und regelmäßig. Es lernte neue Menschen kennen und lies sich auf sie ein. Sie verbrachten eine gute Zeit miteinander. Das Herz blühte noch einmal auf. Es schlug fester, wenn es die lieben Wesen sah.
Dann wandten sich die Menschen auf einmal von ihm ab. Drehten sich um und widmeten sich anderen Dingen, die interessanter erschienen. Das Herz nahm all seinen Mut zusammen und fragte, was denn passiert sei. Die Menschen sagten, das Herz wäre doch nichts besonderes. Es wäre niemals diese Wärme zwischen ihnen gewesen und dass das Herz aufgeblüht ist, davon hätten sie nichts gemerkt.
Diese Worte taten dem Herz weh. Sie trafen mit der Schärfe einer Messersschneide mitten in das Herz. Es klaffte eine sehr große Wunde und es floß viel an Lebensenergie hinaus.
Über Jahre verband das Herz diese Wunde immer wieder, versuchte den Heilungsprozeß zu beschleunigen, aber es entstand vor allem eine hässliche Narbe.

Heute streifte das Herz einen Spiegel. Es betrachtete sich eingehend und stellte fest, dass es viel von seiner hellroten glänzenden Farbe eingebüßt har, stattdessen ist es nun tiefrot.
Es ist auch nicht mehr weich, nein es ist von einer festen ledernen Haut überzogen, die kleinere Verletzungen abfangen kann. Es pocht immer noch regelmäßig und stark. Es kann auch Wärme spenden, aber man muss schon länger in seiner Nähe verweilen, um zu merken wie durch seine Haut langsam Wärme dringt.

16
Dez
2006

Aufklärung mit Maria und Josef

Mama Momente fasst sich ein Herz und will dem Kleinen Kerl noch einmal die Weihnachtsgeschichte vorlesen, weil da doch einige Lücken in seinem Erinnerungsvermögen aufgetreten sind. Weit kommt sie allerdings nicht.

"Und so machen sich Josef und Maria auf nach Bethlehem, um sich zählen zu lassen. Maria ist mittlerweile hochschwanger. Guck mal, einen richtig dicken Bauch hat sie schon. Da ist Jesus drin."

"Mama, sag mal wie geht das eigentlich. Da ist doch die Haut so über den Bauch," der Kleine Kerl fährt sich langsam mit der Hand über den Bauch, in Gedanken sah er wohl gerade kleine Aliens vor sich, "Mama, platzt die Haut dann ... das geht doch gar nicht."

"Nein, Jesus wurde - wie jedes andere Baby - zwischen den Beinen, durch die Scheide geboren."

"Das kleine Loch wird dann ganz groß!" verkündet der Große schlau.


Genau, und weiter ging's im Text. ;>

Nix für die Ohren

Musikalität wird einem anscheinend doch nicht in die Wiege gelegt.
Mein Mann und ich gehören nun wirklich zu den musikalischen Erdenmenschen und schiefe Töne sind uns ein Graus.
Eben gerade habe ich mit den Lütten Weihnachtslieder angestimmt und muss mit Schrecken feststellen, dass der Große überhaupt keinen Ton halten kann. Er springt zwischen den Tonarten hin und her. Schrecklich.

Das geht so nicht weiter. Dieses Gebrummel trifft in aller Härte meinen Mutterstolz.
Drum wird's hier ab sofort jeden Abend weihnachtlich besinnlich, und wir schmettern die Songs, dass die Wände wackeln.
Denn eins hab ich gemerkt, wenn ich ihm ordentlich ins Ohr singe - sofern das derzeit möglich ist - dann passt er sich an. "Wer gut singen will, muss vor allem gut hören können", war auch immer die Auffassung meines Musiklehrers.

Und wenn das nicht funktioniert,
brauchen wir ein Schlagzeug ... dann muss er auch nichts mehr hören. ;>

Klappe halten

Das war ein entspanntes Einkaufen; sogar gemeinsam mit den zwei kleinen Kerlen - und das meine ich noch nicht einmal ironisch.
Vorneweg die eindringliche, wenngleich nicht besonders lautstarke Ermahnung meinerseits, dass sie sich benehmen sollen, denn ich hätte heute einfach keine Kraft.
Und ab jenem Moment kam kein geröcheltes Wort mehr über meine Lippen, stattdessen pfiff ich leise und gestikulierte mit den Händen. Ist doch interessant wie wenig Worte man braucht.
Die Kerle hatten ihren Spaß. Der Große parierte auf Kommando, wies den Kleinen freundlich für mich zurecht, und alle beide sprangen fröhlich um mich herum, immer aufmerksam wartend, was denn als nächstes für ein Zeichen käme.
Wunderbarst - ich sollte einfach häufiger meine Klappe halten. ;>>

15
Dez
2006

Kribbeln im Bauch

Der Duft von frisch gebackenen Plätzchen wabert durch das Haus. Die Kinder-Weihnachts-CD dudelt schon zum x-ten Mal "Auf die Plätzchen fertig los" als der große Kerl sich an meinen Bauch wirft und feststellt:

"Hach, Mama, ich habe so ein Kribbeln im Bauch als ob es bald Weihnachten wird."



Kann's heimeliger sein? Nein, das erste Etappenziel wurde hervorragend erreicht.
Die Vorfreude ist immer noch die schönste Freude!

Breakdown

Heut morgen an der Mülltonne. Gespräch mit der Nachbarin:

"Und wie geht's deinem Mann nun?"

"Er muss jeden Tag zur Krankengymnastik wegen dem Bandscheibenvorfall. Aber er sitzt schon wieder zu Hause am Computer und arbeitet für's Büro."

"Aber er ist doch noch krankgeschrieben, oder?"

" Ja sicher, .... muss man dazu noch etwas sagen? Ne, ne. Männer!"


Nun gut, wenn der Kopf fit ist, kann man vielleicht tatsächlich etwas tun. Nur ich habe mich in dem Augenblick gefragt, was sind wir selber nicht alles bereit zu opfern zur Sicherung unserer Arbeitsstellen? ... ... Viel, sehr viel.

Und manchmal vielleicht auch zu viel, bis der Körper von ganz alleine zusammenklappt.

14
Dez
2006

Geschmacklos

Mittlerweile bin ich dermaßen erkältet, dass ich nichts mehr schmecke.
Hey, das ist eine total neue Erfahrung für mich.
Ich schmecke keine Süße, ich schmecke kein Salz, ich schmecke keine Schärfe. Das Einzige was ich wahrnehme sind ätherische Öle wie z.B. in Hustenbonbons und in Lauch.
Apropos Lauch - heute gab's bei uns Kartoffel-Lauch-Suppe. Nur gut, dass die kleinen Kerle immer das Gleiche essen, so konnte ich einfach nach Gefühl, quasi aus dem Handgelenk würzen. Die Jungs haben es auch anstandslos runtergeschluckt. Nur ich fand es schmeckte eine wenig nach Nichts. Aber das habe ich ihnen lieber nicht gesagt. ;>
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